Die vergangenen Mai-Wochen waren von einer Sonnen-(30.4.) und einer Mondfinsternis (16.5) geprägt, welche in vielen Bereichen das Unterste Zuoberst gekehrt haben, wie es so schön heißt. Ausserdem haben inzwischen Mars und Jupiter in das Zeichen Widder gewechselt, wo sie demnächst auch auf Chiron treffen werden, seither haben Kampfkraft und Impulsivität an allen Ecken und Enden enorm zugenommen. Eine extrem widersprüchliche Zeit.
Chiron ist eine mythologische Gestalt – ein Kentaur, halb Mensch, halb Pferd – die uns bewusst macht, wie sehr wir in unserer Kultur polarisieren, zwischen unseren geistigen, intellektuellen Fähigkeiten und den instinkthaften Urkräften, für die Pferde stehen. Chiron war fähig Beides zu leben, auf natürlich Weise, denn es gehörte zu seiner Seinsform, er war dadurch ein großer Lehrer und Heiler und göttlicher Herkunft. Das brachte ihn allerdings auch in größte Not, denn als er durch einen vergifteten Pfeil irrtümlich schwer verwundet wurde, konnte er sich selbst nicht heilen, aber als Gott auch nicht sterben. So kann es uns gehen, wenn wir versuchen, göttlich, unsterblich zu sein. Erst als Chiron einen Deal mit dem klugen Göttervater Zeus einging und akzeptierte sterblich zu werden, konnte er von seinen Schmerzen befreit werden. Sein Lohn war – er wurde als Sternbild in den Himmel versetzt und somit wieder unsterblich.
Was sagt uns das? Ein persönliches Geheimnis, für jeden von uns!
Wo Chiron eine Rolle spielt, werden wir uns unserer Verletzlichkeit bewusst. Dort schmerzt es manchmal und wir sind dem gegenüber hilflos, ohnmächtig, können es nur akzeptieren. Derzeit befindet sich Chiron im Feuerzeichen Widder, was uns bewusst macht, wie verwundbar wir durch Kämpfe, Krieg, Streit, oder einfach dadurch sind, unseren Willen, unsere Intentionen durchzusetzen. Und dennoch muss es manchmal getan werden, wir finden uns oft erst in solchen Prozessen.
Es menschelt zum Glück und das lässt uns manchmal an die Grenzen unseres scheinbar alles beherrschenden Verstandes kommen.
Was sind Konsequenzen?
Oft vermeiden wir jede impulsive, nicht kontrollierte Meinung oder Handlung aus Angst vor möglichen Verletzungen, passen uns an. Verständlich, doch lohnt es sich, wenn wir uns immer vor dem Lebendigen, dem Instinkthaften, unserer Natur schützen? Diese Kraft dient auch, oder vor allem, unseren Abwehrkräften, also unserer Lebendigkeit, dh dort schwächen uns diese Ängste. Chiron brauchte enormen Mut, sich auf den Vorschlag sterblich zu werden einzulassen, er wusste nicht, was das heißt. Aber seine Intention war, von dem Schmerz frei zu sein und sein Vertrauen in die Götterwelt war groß genug, sodass sein Lohn Unsterblichkeit war. Auf dem Weg gilt es zu akzeptieren, dass wir nicht perfekt sein können, nicht alles mit dem Verstand lösen können, Menschen und Natur keine Maschinen sind. Oder wollen wir das etwa? Roboter statt Mensch sein? Perfektion – statt aus vollem Herzen zu leben, dann und wann zu Scheitern, wieder aufzustehen, unsere Wunden zu verbinden, um wieder durchzustarten? Auf all solche Narzissmen weisen uns die Chiron-Themen hin. Heilung und wahre Kraft liegen in der Akzeptanz von Schwäche, Menschlichkeit.
Eine andere Lebensform erscheint gerade auf der Bühne des Welttheaters – der Versuch, das Menscheln abzuschaffen – zu transformieren in einen human-technoiden Zustand. Eine mögliche Entsprechung des 2023 in den Wassermann wandernden Pluto. Jedoch nicht die Einzige!
Die Jupiter(Neptun-Konjunktion vom April -siehe Foto oben – diente dazu unser Vertrauen zu stärken. Die Finsternisse der letzten Wochen haben dieses Vertrauen strapaziert.
Aus diesem Hintergrund tauchen jetzt aber mehr und mehr die Chironthemen im Widder auf und werden am 14.6. durch Mars noch aktiviert.
Dh es ist Zeit uns persönlich mit diesen Inhalten auseinander zu setzen, denn auf der kollektiven Ebene findet das derzeit in einer ausgesprochen „unreifen“ Form statt. Die Welt ist uns Spiegel und den haben wir in der Hand! Es ist Zeit für eine ganzheitliche Sicht, für ganzheitliche Heilung!